Ehe ist unwahrscheinlich kostbar. Mit unseren Ehefrauen bzw. Ehemännern haben wir einen Partner an unsere Seite gestellt bekommen, mit dem wir eine harmonische und innige Beziehung leben können, wie es in keiner anderen menschlichen Beziehung möglich ist. Wie schnell die Vertrauensbeziehung gefährdet werden kann und wie Gott für meine Ehe streitet, habe ich letzten Monat auf eindrucksvolle Weise erlebt.
Ich bin seit acht Jahren glücklich verheiratet. Benjamin ist ein liebevoller und treuer, zuverlässiger Ehemann sowie ein guter Vater für unsere zwei Töchter. Wir ergänzen uns wunderbar, in fast allen Bereichen unseres Lebens sind wir ein tolles Team, unsere Ehe war schon immer Duett – selten Duell. Doch als mein Mann vor einigen Monaten mit einem besonders hohen Arbeitspensum konfrontiert war und daher oft erst spät abends nach Hause kam, schlich sich eine gewisse Unzufriedenheit in meine Seele ein. Fast unbewusst gingen mir Gedanken durch den Kopf wie ‚So ein Leben will ich nicht, wollte ich nie!‘, und: ‚Wo bleibe ich dann, wo bleiben meine Bedürfnisse?‘ Und plötzlich, wie aus dem Nichts, kam da noch eine weitere Überlegung hinzu: ‚Was wäre wenn… ich Benjamin verlasse?!‘
Meine Unzufriedenheit und die daraus resultierenden Trennungsgedanken wuchsen in mir, und obwohl sie mich verstörten, gab ich ihnen mehr und mehr Raum. Bis ich eines Nachts einen Traum hatte. Ich träumte dass ich durch eine staatliche Autorität von meinem Mann geschieden wurde. Wir haben diesen Beschluss ohne Widerrede akzeptiert und sind getrennte Wege gegangen. Viele Jahre später trafen wir uns wieder, und ich wurde plötzlich sehr emotional und sagte zu Benjamin: „Was tun wir hier eigentlich? Wir gehören zusammen, vor Gott sind wir doch noch verheiratet!“ Gleichzeitig hatte ich noch im Traum ganz klar das Wort aus der Bibel im Kopf, wo Jesus sagt: „Was Gott zusammengefügt hat, das kann der Mensch nicht trennen.“ (Matt. 19, 6)
Ich wachte weinend auf, und von diesem Moment an waren alle Trennungsgedanken wie weggeblasen. Ich bin Gott aus tiefstem Herzen dankbar, denn Er hat in einem Moment, in dem ich nicht bewusst nachdenken konnte, seine Wahrheit quasi wie mit einer Spitze in mein Herz injiziert – zumindest habe ich es so empfunden. Gott spricht durch viele Wege zu meinem Herzen: durch sein Wort, durch andere Menschen, durch Umstände, etc. – doch jetzt habe ich erlebt, wie Gott in einem Traum mir meine eigene Schwäche sehr eindringlich vor Augen geführt und mich so vor dem gewarnt hat, was im Herzen aller Menschen und auch in meinem Innersten stecken kann.
Ich glaube, dass Gott diese ganze Episode genau so hat geschehen lassen, um mich und dich zu warnen, wie unwahrscheinlich schnell unsere kostbaren Ehen durch das Zulassen heimtückischer Gedanken zerstört werden können. Gott wollte mir zeigen, wie schnell wir auf eine Bahn geraten, die von Ihm fort und in eine zerstörerische Richtung geht. Er hat mich dabei nie aus den Augen gelassen, und seine Hand war die ganze Zeit da, um mich aufzufangen. Doch zu erleben, wie schnell mein eigenes Herz verführt werden kann, war eine Lektion, die ich wohl nie vergessen werde.
Die Ehe, eine wunderbare Erfindung Gottes, steht immer wieder unter feindlichem Beschuss. Petrus schreibt nicht umsonst, dass wir wachsam sein sollen, denn der Teufel versucht jederzeit, unser Leben zu zerstören und uns „zu verschlingen“ (1 Pet. 5, 8). Ein wichtiger Schlüssel hierzu ist, was wir in Sprüche 4, 23 lesen:
„Vor allem aber behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben.“ (NLB)
Es bedeutet, unser Herz, unsere innersten Gedanken immer wieder von Gott auf den Prüfstand stellen zu lassen. So wie David, der „Mann nach Gottes Herzen“, es tat:
„ Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Zeige mir, wenn ich auf falschen Wegen gehe und führe mich den Weg zum ewigen Leben.“ (Psalm 139, 23-24, NLB).
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