Eins der inspirierendsten Artikel, dem ich in der letzten Zeit begegnet bin, ist John Pipers „New year, New adjective: ‚Christ-exalting.’“ Ich las den Artikel „Christus-verherrlichend als Adjektiv“ am Anfang des Jahres, gerade als wir als Familie in Taiwan angekommen waren, um dort zu helfen, eine Bibelschule aufzubauen. Für mich als introvertierter, ruhebedürftiger Westeuropäer ist Taiwan, trotz dass ich die Menschen liebe, eine Herausforderung. Der Nicht-aufhörende Lärm, die ständigen Menschenmassen, die schlechte Luft und der Mangel an einem ruhigen Rückzugsort machen mir echt zu schaffen. In dieser Situation begann ich John’s Rat, „Christus-verherrlichend“ als Adjektiv in allen Lebenslagen zu beten zu probieren. Ich wollte Christus-verherrlichend in der Nacht aufstehen, um mit den Jet-lag geplagten Kindern zu kuscheln, ich wollte Christus-verherrlichend auf Arbeit gehen, wenn ich (ebenso Jet-lag geplagt) kaum die Augen auf bekam. Christus-verherrlichend lehren und Christus-verherrlichend beten. Christus-verherrlichende Geduld im Straßenlärm zeigen.
„Christus-verherrlichend“ als Adjektiv hat mir in Taiwan meine Sehnsucht, Christus im Alltag groß zu machen erstaunlich neu nah gebracht. Ich habe wieder neu dieses begehrenswerte Erlebnis haben können, Jesus als unendlich kostbar zu spüren und Seine Größe in den Mittelpunkt meines Alltages zu nehmen. Deshalb möchte ich, weil ich den Artikel selbst nicht hätte besser schreiben können, John Piper nicht vorenthalten und haben im folgenden Seine Gedanken ins Deutsche übersetzt:
Es gibt ernsthafte theologische Gründe, warum wir zusammengesetzte Worte lieben, die Verben und Substantiven in Adjektive umwandeln. Gott-zentriert. Christus-verherrlichend. Geist-abhängig. Bibel-gesättigt. Gospel-verwurzelt. Wahrheit-verpflichtend. Herz-füllend. Sünde-tötend. Gerechtigkeits-fördernd. Satan-besiegend. Selbst-aufopfernd. Risiko-bereit. Missions-zielgerichtet. Und viele andere mehr. Einer dieser Gründe ist, dass solch ein Adjektiv viele der Dinge modifizieren kann, die du im Alltag tust, anstelle sich in die Liste der Dinge einzureihen, die du ohnehin tust. Ich erkläre das gleich.
Mein Ziel ist es, dich zu ermutigen, „Christus-verherrlichend“ das Adjektiv deiner Gebete in 2015 werden zu lassen. Lass mich erklären, was ich meine. Dann schlage ich dir drei Gründe vor, warum ich denke, dass dies ein guter Vorsatz für 2015 sein kann.
Warum Christus-verherrlichend?
Wenn wir beten, könnten wir sagen: „Herr, schenk mir, dass ich heute Christus verherrliche.“ Oder wir könnten sagen: „Vater, hilf mir Jesus heute groß zu machen. Hilf mir zu zeigen, wie einmalig er ist.“ Oder: “ Vater, bewirke in mir, dass ich deinen Sohn erhöhe. Gib mir ein Herz, ihn in allen Dingen erheben zu wollen. “
Das wären alles wunderbare Gebete. Ich habe sie hunderte Male gebetet.
Aber was passiert, wenn wir „Gib, dass ich Christus heute verherrliche“ von einem Verb in ein Adjektiv umwandeln: „Christus-verherrlichend?“ Jetzt benötigt dieses Adjektiv ein Objekt, welches es modifiziert. Adjektive allein baumeln in der Luft, wenn sie nichts haben, was sie beschreiben. Also sagen wir: „Herr, füll heute meinen Mund heute mit Christus- verherrlichender Weisheit und Christus- verherrlichender Ermutigung. Und schenke mir, dass ich erleben Christus- verherrlichende Freude erlebe, und bereit bin, Christus-verherrlichende Opfer zu bringen, und für meine Familie mit Christus- verherrlichender Hilfsbereitschaft da zu sein.“
Mit anderen Worten, das Ziel des Vorsatzes „Christus-verherrlichend“ das Adjektiv deines Gebetsleben zu machen, ist es, dir zu helfen, das höchstes Ziel deiner Existenz mit Freude zu verfolgen: Christus zu verherrlichen in all dem, was wir denken, fühlen und tun. Eine kleine grammatikalische Änderung kann dabei eine neue Leidenschaft frei setzen, Christus in allen Dingen groß zu machen!
Unsere großartige Bestimmung in Leben und Tod
Warum ist „Christus-verherrlichend“ ein guter Vorsatz für 2015? Zum einen offenbart das Wort Gottes, dass die grandiose große Bestimmung unseres Lebens und unseres Sterbens ist, Christus zu verherrlichen.
Der Apostel Paulus betet, dass Gott uns „unserer Berufung würdig mache… so dass der Name unsers Herrn Jesus Christus in [uns] verherrlicht werde“ (2 Thessalonicher 1, 11-12). Mit anderen Worten, Christus zu verherrlichen sollte das Ziel allen sein, was wir tun. Alle unsere Ziele, Wünsche, Gedanken und Taten dienen dazu, dass Jesus „verherrlicht werde.“
In Philipper 1, 20 bestätigt Paulus, dass „Christus verherrlichen“ das Ziel all unseres Handelns ist. Paulus beschreibt sich selbst als Vorbild für uns (Phil. 3, 17; 4, 9), indem er sein höchstes Ziel im Leben erklärt: „Meine ernsthafte Erwartung und Hoffnung ist dass… Christus in mir verherrlicht werde, sei es im Leben oder im Sterben.“ Mit anderen Worten, das Hauptziel des Paulus ist, ein Christus-verherrlichendes Leben zu leben und Christus-verherrlichend zu sterben.
Der erste Grund, Christus-verherrlichend als den Vorsatz für das Jahr 2015 zu machen, ist dass Gott uns in Seinem Wort lehrt, dass das größte Ziel von Leben und Tod ist, Christus zu erhöhen.
Christus in allen Dingen, nicht zusätzlich neben anderen Dingen
Zweitens, wie bereits am Anfang erwähnt, wenn man ein Verb in ein Adjektiv umwandelt, modifiziert dieses Adjektiv die hundert Dinge, die du tust, anstelle sich als weitere Aktivität in die Liste einzureihen.
Nimm mal an, du hast eine Gebetsliste: „Herr, hilf mir, geduldig und freundlich, sanft, treu, ehrlich, selbst-verleugnend, liebevoll, mutig, risikobereit, großzügig und freudig zu leben. Und stell dir vor, du fügst der Liste hinzu: „und hilf mir, Christus zu verherrlichen.“ Das wäre gut. Sehr gut. Aber was unklar bleibt, ist „Christus zu verherrlichen“ in Beziehung mit all den anderen Dingen auf der Liste steht.
Etwas aufregendes und zutiefst Biblisches passiert, wenn du „Christus verherrlichen“ nicht als separates Ziel neben den anderen aufführst, sondern als Adjektiv benutzt, welches den Rest der Liste modifiziert. Herr, hilf mir, mit Christus- verherrlichender Geduld und Christus-verherrlichender Freundlichkeit und Christus-verherrlichender Sanftmut und Christus-verherrlichender Treue, etc. zu leben.
Diese kleine grammatikalische Veränderung erweckt in die Realisierung, dass die Herrlichkeit von Christus zentral ist, in allem, was wir tun. Christus zu verherrlichen steht nicht nur als ein Punkt neben allen anderen Dingen, die wir tun – sondern als alles-definierendes Ziel in allen Dingen, die wir tun. Es gibt keinen Teil in unserem Leben, egal wie scheinbar unbedeutend, (Christus-verherrlichendes-Zähne-putzen), das vom Ziel, Christus zu verherrlichen, getrennt ist. „Ob ihr esst oder trinkt, oder was auch immer ihr tun, tut alles zur Herrlichkeit Gottes“ (1 Kor 10, 31).
In Zusammenfassung: der Vorsatz, „Christus-verherrlichend“ als Adjektiv zu verwenden, webt eine allumfassende Wahrheit in unsere Worte und damit in unseren Verstand und in unsere Herzen – nämlich die Tatsache, dass Christus groß zu machen nicht eine Aktion neben vielen anderen ist, sondern das allgegenwärtige und höchste Ziel aller unserer Handlungen und Gedanken und Gefühle.
Bete nicht wie Ungläubige
Drittens wird diese einfache grammatikalische Anpassung helfen zu verhindern, dass wir nicht wie Ungläubige beten.
Du fragst dich vielleicht, ob Ungläubigen überhaupt beten. Ja, sie machen es. Muslime beten. Hindus beten. Juden beten. Animisten beten. Mitglieder von Sekten, selbst Satanisten, beten. Selbst Atheisten beten in ihren verzweifeltsten Momenten. Und Millionen von nominellen Kirchgängern beten, obwohl sie nicht wiedergeboren sind und Christus nicht vertrauen.
Sie bitten Gott für hunderte von Dingen, für die du und ich ebenfalls beten: täglich Brot. Schutz. Gesundheit. Freude. Ehe. Schlaue Kinder. Eine gute Arbeit. Das Brechen von schlechten Gewohnheiten. Vergebung für schlechte Taten. Ungläubigen wollen all diese Dinge. Und sie betet für sie. Du brauchst nicht das transformierende Wirken des Heiligen Geistes, um alle diese Dinge zu wollen.
Was ist dann der Unterschied zwischen deinen Gebete für diese Dinge, und deinen Gebeten? Einer der wichtigsten Unterschiede ist, dass dein tiefster Wunsch, welcher alle anderen Wünsche durchdringt, ist, dass Christus erhöht wird. Du liebst Christus. Er ist kostbar wie nichts anderes. Du hast geschmeckt, dass die Herrlichkeit von Jesus deine Seele sättigt wie nichts anderes. Christus ist nicht dein Butler. Und Gebete sind nicht dein Glockenläuten als Zeichen für Ihn, dir das zu bringen, was du willst. Er ist es, was du willst. Und du willst ihn erhöht, geehrt und verherrlicht sehen in allem. Hör mal zu, wie andere Leute beten. Und du wirst herausfinden, was ihnen am meisten wertvoll ist.
Mein dritter Grund für „Christus-verherrlichend“ als Adjektiv ist also, dass es alles, wofür du betest modifieziert und zeigt, wo dein wahrer Schatz ist. Es wird deine Gebete absondern von den Gebeten ungläubiger Menschen.
Ich werde für dich beten. Bitte bete für mich im neuen Jahr. Lasst uns unseren Himmlischen Vater bitten, uns unser bestes Jahr zu geben – voll von Christus-verherrlichender Freude und Christus-verherrlichender Liebe und Christus-verherrlichendem Fruchtbringen für Ihn.
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